Alte chinesische Philosophie



Ich biete folgende Vorträge zur alten chinesischen Philosophie an:


Der Taoismus

Wer sich mit asiatischen Kampfkünsten oder der traditionellen chinesischen Medizin beschäftigt, stößt fast zwangsläufig auf die Philosophie des Taoismus. Auch die moderne Ratgeber-Literatur hat diese Quelle längst für sich entdeckt und verspricht allerlei Erfolge durch die Beachtung taoistischer Prinzipien, von Entspannung im Alltag bis hin zum Börsenerfolg. Grund genug, sich mit den Originalen zu beschäftigen.

In dem Vortrag werden die Grundgedanken der daoistischen Klassiker Laozi und Zhuangzi dargelegt. Dabei kommt eine erstaunlich undogmatische, oft sehr humorvolle und zum Teil verblüffend aktuelle Sicht auf die Dinge zum Vorschein.


Die Lehre des Konfuzius

Konfuzius gehört zweifellos zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte.
Über mehr als zwei Jahrtausende hinweg prägte er die chinesische Kultur. Seine Lehre war Staatsdoktrin, wer Beamter werden wollte, musste die konfuzianischen Klassiker auswendig können. In der Kulturrevolution bekämpft, werden seine Gedanken im heutigen China wieder hoch geschätzt. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die chinesischen Kulturinstitute weltweit seinen Namen tragen. Wer die chinesische Kultur verstehen will, kommt um Konfuzius nicht herum.

Der Vortrag beleuchtet die grundlegenden Gedanken der konfuzianischen Lehre und geht den Fragen nach, warum diese Gedanken gerade eine Renaissance erleben und welche Denkanstöße Konfuzius uns modernen Menschen geben kann.


Die hundert Schulen – ein Überblick über die philosophische Vielfalt im antiken China

Im alten China findet sich eine beeindruckende Vielfalt unterschiedlichster Denkansätze, von denen einige eine mächtige Wirkung bis in die Gegenwart hinein entfaltet haben. Manche der Diskussionen, die zwischen den Vertretern der hundert Schulen ausgetragen wurden, erinnern auffallend an Debatten unserer pluralistischen Gegenwart: Gibt es eine allgemein-verbindliche Wahrheit? Wie wichtig sind Traditionen? Wie geht man mit Meinungsunterschieden um? Ein Kaleidoskop der Differenzen, das schnell die zweieinhalb Jahrtausende vergessen lässt, die uns von seinem Ursprung trennen.


König Yu und der große Regen

Nach chinesischen Chroniken wurde der Große vor über 4000 Jahren zum König ernannt, weil es ihm durch das Umleiten von Flüssen gelungen war, bedrohliche Überschwemmungen zu verhindern. Er hatte aus den Fehlern seines Vaters gelernt, der zum gleichen Zweck Staudämme gebaut hatte – mit verheerenden Deichbrüchen als Folge. Mythos oder Historie? Darüber streiten die Experten. Aber anderthalb Jahrtausende später, zur Blütezeit der alten chinesischen Philosophie, galt es als verbürgte Wahrheit. König Yus PrinzipRegulieren statt blockieren“ war für Taoisten wie Konfuzianer das große Vorbild. So entstand eine Philosophie, die auf den Ausgleich der Gegensätze setzte und die scharfe Trennung von Gut und Böse verwarf, die für die westliche Gedankenwelt - bis in die Plots von Hollywood-Actionfilmen hinein – so typisch ist.

Der Vortrag beleuchtet das Prinzip „Regulieren statt blockieren“ im alten China und stellt die Frage, welche Anregungen sich daraus für die Bewältigung aktueller Probleme ergeben.


Qing shi huangdi – der erste Kaiser

Qing shi huangdi ist eine der schillerndsten Gestalten der chinesischen Geschichte. Er ist der Begründer des chinesischen Kaiserreichs, wie es weitgehend über mehr als zweitausend Jahre hinweg bis ins zwanzigste Jahrhundert existierte. Er ließ die Chinesische Mauer bauen und für sein Grabmal war die weltberühmte Terracotta-Armee bestimmt. Spätere Generationen sahen in ihm das Exempel für einen gnadenlosen Tyrannen. Während seiner Regentschaft eskalierte der philosophische Streit über die richtige Staatsführung. Wie schafft man Ordnung? Durch Gewalt oder durch Kulturtechniken? Die Legalisten, die eine rigorose Staatsmacht befürworteten, gewannen kurzfristig die Oberhand. Viele Konfuzianer, die auf Musik, Riten und einen vorbildlichen Lebenswandel des Herrschers setzten, wurden auf Befehl des Kaisers getötet, ihre Schriften wurden verbrannt. Doch die Dynastie des Qing shi huangdi ging schon kurz nach seinem Tod in Aufständen unter. Es folgten vier Jahrhunderte unter der konfuzianisch geprägten Han-Dynastie.


Das Huainanzi – eine Enzyklopädie für den Kaiser

Vor über zweitausend Jahren versammelte Liu An, der König von Huainan, Gelehrte aus ganz China an seinem Hof, um ein gewaltiges Buchprojekt zu verwirklichen. Das Buch sollte ein Geschenk an den Kaiser sein und alles Wissen enthalten, das notwendig ist, um eine gute und gleichzeitig stabile Herrschaft auszuüben. Herausgekommen ist dabei ein Werk, das von Astronomie über Geographie, Geschichte, Militärstrategie, Verwaltungswissen, Psychologie und Philosophie einen außergewöhnlichen Einblick in das Wissen und Denken einer längst vergangenen Zeit bietet – und gleichzeitig immer wieder mit Erkenntnissen konfrontiert, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben:

Ein guter Schütze schießt und verfehlt nicht das Ziel. Das ist gut für den Schützen, aber nicht gut für das Ziel. Einem guten Fischer entkommt kein Fisch. Das ist gut für den Fischer, aber nicht gut für den Fisch. So ist dort, wo etwas gut ist, auch immer etwas, das nicht gut ist.“


Autorenlesung: Wie ich lernte das Nutzlose zu lieben


Geschichten aus zwei völlig unterschiedlichen Welten treffen hier zusammen, spiegeln sich ineinander und kommentieren sich gegenseitig. Die einen wurden vor über zweitausend Jahren von chinesischen Philosophen erzählt. Die anderen hat der Autor selbst erlebt – als Hüttenarbeiter im Saarland, als Tango-Tänzer in Buenos Aires, als Deutschlehrer in Peking oder als Müßiggänger in Hamburg.

Dabei rückt eine Reihe philosophischer Themen ins Blickfeld – die unbeabsichtigten Nebenwirkungen menschlichen Handelns, die Unzulänglichkeit starrer Weltbilder, die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache. Vor allem aber geht es um die Unverzichtbarkeit des Nutzlosen, Unverwertbaren, Leeren.

Damit ist das Buch auch eine Stimme in aktuellen gesellschaftlichen Debatten. Aus der Sicht eines gelebten Lebens plädiert es für Umwege, Freiräume und Muße.




Anfragen zu den Vorträgen bitte senden an mail@jupphartmann.de






Zhuangzi: Der Schmetterlingstraum




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